Die Vielfalt der Funkienarten und –sorten ist riesig: weiß gerandet, ins Gelbe, Graue und Blaue variierende Grüntöne, große und kleine Blätter. Zudem präsentieren sich die Pflanzen als widerstandsfähig, langlebig, pflegeleicht und jedes Jahr ein bisschen schöner.
Viele kennen Funkien als klassische Schattenpflanzen, dabei vertragen einige der etwa 40 bekannten Arten mit ihrer Vielzahl an Sorten durchaus etwas Sonne. Als Blattschmuckstaude bringt die Pflanze viel Ruhe und Ordnung ins Beet. Funkien schätzen den kühlen, frischen Schatten und die hohe Luftfeuchtigkeit umgebender Gehölze sowie einen humosen, feuchten Boden. Je sonniger der Standort, desto besser muss die Wasserversorgung ausfallen. Ihre volle Schönheit entwickeln die Pflanzen im Halbschatten.
Sollten Funkien im Laufe der Jahre zu groß werden, gräbt man sie im Herbst oder Frühjahr aus und teilt den Wurzelballen mit einem kräftigen Spatenstich. Bei der Teilung im Frühjahr dürfen die Triebspitzen nicht verletzt werden. Der Austrieb erfolgt sehr spät im Frühling, ein Schutz vor Schnecken empfiehlt sich. Gut versorgte, ältere Pflanzen bedecken etwa einen Quadratmeter Fläche. Die meisten Gärtner legen vor allem Wert auf die jeweilige Zeichnung der Blätter. Dichte Blütentrauben leuchten als Zugabe von Juni bis August an langen Stängeln in violett, lila, blau oder weiß – je nach Art und Sorte.
Riesen-Weißrandfunkie (Hosta crispula)
Diese Art mag einen sonnigen bis halbschattigen Platz, wo sie etwa 50 bis 70 cm hoch wird. Die langsam wachsende Funkie bildet im Laufe der Jahre große, dichte Horste. Die herz- bis eiförmigen Blätter sind mattgrün und von einem weißen, welligen, unregelmäßigen Rand umgeben. Ein schwach saurer bis neutraler Boden ist optimal. Auch wenn sie Sonne verträgt, passt diese Art gut in den Schatten von Mauern oder Bäumen. Sie bringt mit den weißen Rändern viel Helligkeit in diese Bereiche und lässt sich gut mit Farnen, Schattengräsern, Lilien, Storchschnabel und Astilben kombinieren.
Graublattfunkie (Hosta fortunei)
Die Graublattfunkie ist eine wichtige Art mit vielen auffallenden, buntlaubigen Sorten. Die herzförmigen, mattgrünen Blätter werden im Juli und August von vielen Blütentrauben in hellviolett überragt. Der beste Standort liegt halbschattig bis schattig auf einem schwach sauren bis neutralen Boden. Im Beet harmoniert diese Funkie gut mit blau- und gelb blühenden Stauden wie Glockenblumen, Akelei und Frauenmantel. Niedrigere Sorten eignen sich sehr gut für die Kultur in Töpfen und Kübeln.
‚Aurea’ – Frühlingsgoldrandfunkie, 30 cm hoch, mit goldgelbem Austrieb
‚Aureo-Maculata’ – Gelbblattfunkie, 60 cm hoch, junge Blätter goldgelb mit grünem Rand, später grün
‚Aureomarginata – Goldrandfunkie, 60 cm hoch, grüne Blätter mit goldgelbem Rand
Blaublattfunkie (Hosta sieboldiana)
Diese Art bildet dichte Horste mit festen, steifen, länglich-herzförmigen, großen Blättern. Die Blaublattfunkie gedeiht zwischen Gehölzen und fühlt sich am Wasser oder im Schatten von Gebäuden wohl. Sie bevorzugt einen schwach sauren bis neutralen und humosen Lehmboden. Die lila-weißen Blüten öffnen sich im Juli und August an kurzen, kräftigen Stielen.
Eine üppige Schönheit ist die Sorte ‚Elegans’ mit einer Höhe von 80 bis 90 Zentimetern. Passende Beetpartner sind Rhododendren und rosa blühende Stauden wie das Purpurglöckchen.
Gelbweiße Funkie oder Glockenfunkie (Hosta ventricosa)
Eine wüchsige Art mit dunkelgrünen, glänzenden, breit-herzförmigen Blättern. Die Blütenstiele können etwa einen Meter hoch werden, die Pflanze selbst erreicht einen Höhe von 40 bis 60 Zentimetern. ‚Aureomaculata’ schmückt sich mit gelbbuntem Laub, ‚Minor’ mit tiefdunkelgrünen Blättern.
Der Purpursonnenhut (Echinacea purpurea) ist als Heilpflanze recht bekannt, zählt aber auch zu den prächtigen und wertvollen Blütenstauden für sonnige Beete. Die stattliche Staude zieht mit ihren herrlichen Blütenköpfen nicht nur den Blick auf sich, sondern auch unzählige Bienen und Insekten an.
Als unkomplizierter Dauerblüher kann der Purpursonnenhut im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse vielseitig verwendet werden. Möglich wird dies durch die je nach Sorte unterschiedliche Wuchshöhe von 40 bis 120 Zentimetern und dem dicht-buschigen bis horstartigen Wuchs. Besonders gut lässt sich Purpursonnenhut mit halbhohen Ziergräsern kombinieren, unter den Stauden eignen sich die weiß blühende Gelenkblume, Sonnenbraut, Rittersporn, Blutweiderich, Astern, die Kugeldistel oder der "normale" Sonnenhut als Beetpartner. In großzügig angelegten Rabatten kommt der Präriecharakter der Staude hervorragend zur Geltung. Daneben fügt sich der Purpursonnenhut im Bauerngarten optisch gut zwischen Gemüse, Zierlauch und Kräutern wie Salbei, Lavendel oder Oregano ein. Auch im Kübel, entweder als Solitär oder mit weiteren, ausdauernden und winterharten Pflanzen kombiniert, gibt Echinacea purpurea eine gute Figur ab. Die straff aufrecht wachsenden Stängel eignen sich zudem hervorragend für die Vase.
Von Juli bis weit in den September hinein zeigt sich der Blütenflor, der je nach Sorte in purpurfarben, karminrot, weiß, orange, gelb oder gar grün erscheint. In den letzten Jahren ist eine erstaunliche Anzahl an sehr attraktiven und farbenprächtigen Sorten in den Handel gelangt. Nur in seiner Heimat, den lichten Wäldern und Prärien Nordamerikas, ist noch auf den ersten Blick ersichtlich, warum der "Rote" Sonnenhut diesen Namen trägt. Die Gruppenpflanzung in Beeten und Rabatten verstärkt die imposante Wirkung der anspruchslosen Staude. Man plant fünf bis sieben Pflanzen pro Quadratmeter. Sie verlangen einen sonnigen Standort mit durchlässigem, frischem, humus- und nährstoffreichem Boden. Zwar kommt der Purpursonnenhut auch noch an halbschattigen Standorten zurecht, erfüllt dort jedoch nicht die Erwartungen an die Blütenfülle. Der attraktive Dauerblüher zählt leider zu den etwas kurzlebigeren Stauden. Die Lebensdauer lässt sich mit einem bodennahen Rückschnitt nach der Blüte verlängern.
Dies bezahlt der Gärtner allerdings mit dem Verlust des attraktiven Winteraspekts der straff aufrecht wachsenden Blütenstiele. Die igelartigen Blütenstände sehen mit Schneehaube oder von Raureif überzogen sehr dekorativ aus. Der späte Austrieb im Frühjahr lässt sich geschickt mit einigen Frühlingsblühern wie dem Tränenden Herz und der Strahlenanemone kaschieren, auch Zwiebelblumen wie Krokus, Schneeglöckchen und Narzissen leisten dabei gute Dienste. Die Vermehrung erfolgt über die frühjährliche Teilung im dreijährigen Rhythmus oder über Wurzelschnittlinge. Wer den Sonnenhut aus Samen ziehen möchte, sät den Kaltkeimer von Oktober bis Dezember in Töpfen oder Saatkisten aus, die etwa vier bis acht Wochen lang Temperaturen von unter 5°C ausgesetzt werden. Die Pflege beschränkt sich auf eine frühjährliche Kompostgabe und den Rückschnitt der verwelkten Stängel. Roter Sonnenhut wird weltweit als Arzneipflanze angebaut und geschätzt. Aus den Wurzeln des Korbblütlers gewinnt man einen Extrakt, der vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten wirkt, das Echinacin.
Akelei zeigt sich mit zartem Blattwerk und anmutig nickenden Blüten sehr vielseitig: niedrige Arten passen in den halbschattigen Steingarten, höhere Varianten zieren Rabatten und liefern lange haltbare Blütenstängel für die Vase.
Die anmutige Akelei bringt Wildpflanzencharakter in den Garten. Die bei uns heimischen, unter Schutz stehenden Arten Gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris) und die Alpenakelei (Aquilegia alpina) sind in der freien Natur kaum noch zu finden, werden als Kulturformen jedoch im Handel angeboten. Die Akelei-Hybriden (Aquilegia-Caerulea-Hybriden) bringen von Mai bis Juni mit ihren großen, sternförmigen Blüten in blau, violett, rot, weiß, gelb oder auch in zweifarbigen Kombinationen viel Farbe ins Beet. Die Staude bevorzugt als Standort eine halbschattige Lage mit frischem, humosem und nährstoffreichem Boden, wobei die neuen Hybridsorten bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit auch mit etwas mehr Sonne zurechtkommen. In humusreichem Boden entwickelt sich die Pflanze besonders gut und erfreut mit vielen Blüten. Eine Ausnahme bildet die Alpen-Akelei, die aufgrund ihrer Herkunft einen sonnigen Standort auf durchlässigem, frischem, gerne auch kalkhaltigem Boden bevorzugt. Ihre blauen Blüten öffnen sich von Mai bis Juni, die Pflanze wächst etwa 30 bis 50 cm hoch.
Ein weiterer Pluspunkt liegt in der Pflegeleichtigkeit der seit dem Mittelalter kultivierten Staude, die sich auf den Rückschnitt der verwelkten Stängel nach der Blüte beschränkt. Außerdem sollte bei anhaltender Trockenheit kurz vor und während der Blüte gegossen werden, das erhält und fördert den Blütenschmuck. Attraktive Begleiter sind Gräser wie die Hainsimse, Eisenhut, Herbstanemone, Farne, Maiglöckchen, Storchschnabel, Vergissmeinnicht, Frauenmantel und Glockenblumen. Akeleien kommen besonders gut zur Geltung, wenn mehrere Pflanzen der gleichen Sorte an verschiedenen Stellen ins Beet platziert werden. Hübsch wirkt die Akelei auch zwischen Bodendeckern wie der Walderdbeere und der gelb blühenden Golderdbeere.
Wer seinen Akeleien-Bestand vermehren möchte, lässt die Samenstände ausreifen. Die teils recht kurzlebige Staude vermehrt sich zuverlässig über Selbstaussaat und taucht ganz unvermutet an den verschiedensten Stellen im Garten auf.
Daneben bietet der Samenhandel eine Reihe verschiedener Arten und Sorten (siehe unten) an, die jetzt noch in Töpfen oder Schalen in Aussaaterde ausgesät werden können.
Die Samen laufen innerhalb von zwei Wochen auf. Die Keimlinge erhalten dann eigene, kleine Töpfe oder werden in eine Kiste mit guter Blumenerde auf etwa 5 x 5 cm Abstand pikiert. Im September/Oktober oder auch erst im Frühjahr nach einer hellen und kühlen Überwinterung erfolgt die Pflanzung an den endgültigen Standort. Zudem bietet der Handel eine sehr gute Auswahl verschiedener Arten und Sorten am Staudentisch an, Frühjahrs- oder Herbstpflanzung sind gleichermaßen empfehlenswert. Wie alle Stauden lässt sich die Akelei auch über Teilung im Frühjahr oder Herbst vermehren. Durch den leider recht schmalen Wurzelstock ist die Teilung allerdings nicht ganz so einfach, so dass eher die Vermehrung über Aussaat anzuraten ist.
Alpenakelei (Aquilegia alpina):
30 - 50 cm hoch, verträgt Sonne, gut geeignet für Steingärten
Gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris):
heimische Art in Kulturform, 30 - 80 cm hoch, Blütenfarbe je nach Sorte blau, violett, rosa oder weiß, auch Hybriden mit gefüllten Blüten erhältlich.
Sortentipps:
'William Guiness', 60 cm hoch, blüht sehr edel in dunkelpurpur-weiß
Hybride 'Blue Barlow', 60 - 80 cm hoch, blauviolette, gefüllte Blüte, schön zu Rosen.
Akelei-Hybriden (Aquilegia-Caerulea-Hybriden):
40 - 80 cm hoch, große, sternförmige, teils aufrecht stehende Blüten in blau, violett, rot, weiß oder gelb, auch zweifarbige Kombinationen.
Sortentipps:
'Blue Star', 60 cm hoch, blau-weiße Blüte
'Rotstern', 60 cm hoch, karminrot-weiße Blüte
Ein Strauß frischer Blumen aus dem Garten ist kostenlos und bringt frische Energie ins Haus. Auch für die Grabpflege greift man gerne auf frischen Blumenschmuck zurück. Über die geschickte Pflanzenauswahl lässt sich von April bis November für reichlich Nachwuchs an Schnittblumen sorgen.
Die Haltbarkeit eines Blumenstraußes hängt von vielen Faktoren ab. Im Regelfall werden Blumen für die Vase in knospigem Zustand geschnitten. Manchmal öffnen sich zu früh geschnittene, noch geschlossene Blütenknospen allerdings nicht mehr; zu weit geöffnete Blüten verwelken dagegen sehr schnell. Einige Pflanzen halten besonders lange in der Vase, wenn sie in einem bestimmten Entwicklungsstadium geschnitten werden. So sollten bei Pfingstrosen die Blütenblätter schon deutlich sichtbar aus der Knospe quellen. Kaiserkronen, Narzissen, Osterglocken und Tulpen sind zu schneiden, sobald die Blütenfarbe an der Knospe sichtbar wird. Beim Schnitt von Lilien und Gladiolen sind jene Stängel empfehlenswert, an denen bereits ein bis zwei Blüten des Blütentriebes geöffnet sind. Anders sieht es bei Pflanzen aus, die Blütentrauben oder Rispen hervorbringen: so schneidet man Rittersporn, Fingerhut, Stockrosen, Wicken oder Löwenmäulchen wenn etwa die Hälfte der Blüten geöffnet sind. Eine Ausnahme bildet das Tränende Herz, dessen Blütenrispe vollständig geöffnet sein sollte. Sämtliche Vertreter aus der großen Familie der Korbblütler wie Sonnenblume, Margerite oder Gerbera halten besonders lange in der Vase, wenn beim Schnitt etwa zwei bis drei Reihen der Röhrenblüten im Zentrum der Blüte geöffnet sind.
Der Tageszeitpunkt entscheidet ebenfalls über die Lebensdauer der Blüte: in praller Mittagssonne gepflückte Blüten welken sehr schnell. Der Schnitt regennasser Blüten ist ebenfalls recht ungünstig. Morgens und abends geschnittene Blüten halten länger. Die Verwendung eines scharfen Messers verhindert Quetschungen am Stängel, die in der Vase schnell faulen, Bakterien bilden und den ganzen Strauß rasch verwelken lassen.
Die Bandbreite der zur Verfügung stehenden Blüten lässt sich mit ein paar kleinen Tricks erweitern. Viele Stauden wie Lupinen, Rittersporn, Ziersalbei oder Phlox treiben eine zweite Blüte, wenn sie direkt nach dem ersten Blütenflor zurückgeschnitten werden.
Die Blüte der Herbstaster kann man etwas nach hinten schieben, indem der handhohe Austrieb etwa um ein Drittel zurückgeschnitten wird. Ein paar Experimente mit dem Standort verlängern ebenfalls die Blühsaison: dieselben Pflanzen an einem sonnigen und einem halbschattigen Standort entwickeln zeitversetzt ihre Blüten.
Außerdem lohnt es sich, den Blick im ganzen Garten nach Verwertbarem für die Vase schweifen zu lassen: Nicht nur die Blüten von Sommerblumen und Stauden sehen im Strauß schön aus, auch Efeu, Dill, Borretsch, Fruchtzweige und Grünes von Blattschmuckstauden wie Funkien oder Farnen bereichern die Vase. Wer im Gemüsegarten ein Beet für die Aussaat von Sommerblumen räumt, sät satzweise einjährige Sommerblumen oder Mischungen im Abstand von 8 – 14 Tagen aus und verlängert so die Blütezeit wirkungsvoll. Es empfiehlt sich, frühe Saaten zum Kälteschutz mit einem Vlies abzudecken oder in der Aussaatkiste auf der Fensterbank vorzuziehen. Der Saatguthandel bietet eine reiche Auswahl an Einjährigen: egal ob hohe oder niedrige Schnittblumen, bunte Mischungen oder das rote Blütenbeet - Schnittblumengärtner finden am Samenständer eine reiche Auswahl, die lediglich vom eigenen Geschmack und dem künftigen Standort abhängt.
Die zarten, nostalgisch wirkenden Nelken haben ihr verstaubtes Image abgelegt und halten wieder Einzug in die Gärten. Kein Wunder, erfreuen sie doch bei geschickter Arten-Auswahl mit einem wochenlangen Blütenmeer. Pfingst- und Federnelke zählen zu den Frühblühern. Wenn sie sich langsam verabschieden, blühen die Kartäuser- und Heidenelke richtig auf. Sämtliche hier vorgestellten Nelkenarten stammen aus Europa und sind auch an Wildstandorten zu finden. Dort stehen sie allerdings unter Naturschutz.
In der gärtnerischen Praxis unterscheidet man zwischen den ein- bis zweijährigen Nelken, die gerne als Sommerblumen kultiviert werden und den Staudennelken. Diese umfassen neben vielen interessanten Züchtungen auch die sehr ursprünglich wirkenden Wildformen, zu denen die Kartäusernelke zählt. Etwas zu Unrecht gerieten Nelken in den Ruf, kurzlebig zu sein. Dies ist nur an ungünstigen Standorten der Fall, denn Nelken mögen weder Staunässe, Schatten noch zu viele Nährstoffe im Boden. Wer den bezaubernden Pflanzen jedoch einen vollsonnigen, offenen Standort mit durchlässiger, nährstoffarmer, sand- oder kieshaltiger Erde anbietet, wird viel Freude an dem natürlichen, etwas altmodischen Charme der Pflanzen haben.
Die Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum) stammt aus West- und Südeuropa und kommt dort auf sonnigen Hängen und an warmen, trockenen Gehölzrändern vor. Die Staude bildet mit ihren grasartigen, schmalen Blättern schöne, etwa 25 cm hohe Polster. Die intensiv purpurroten Blüten erscheinen in lockeren Blütenständen in der Zeit von Juni bis September. Besonders hübsch wirkt die Wildnelkenart in kleinen Gruppen im Steingarten, in oder auf Trockenmauern, zwischen Steinen und in Pflanztrögen.
Als Nachbarn passen niedrige Glockenblumen, Sonnenröschen, Steinkraut und Thymian perfekt dazu. Die Kartäusernelke bevorzugt einen trockenen bis frischen Boden, der durchlässig, kalkhaltig und eher nährstoffarm sein sollte (evtl. mit Sand oder Steinen abmagern). Eine Düngung ist nicht notwendig. Der beste Pflanztermin liegt im Frühjahr, nach der Blüte kann durch Teilung vermehrt werden. Die Selbstaussaat klappt an geeigneten Standorten problemlos, ohne lästig zu werden. Geraten die Pflanzen etwas aus der Form, empfiehlt sich ein Rückschnitt nach der Blüte. Zur Erhaltung des kompakten Wuchses und der Blühfreudigkeit empfiehlt es sich, die Staude alle paar Jahre zu teilen, am besten nach der Blüte.
Die Heidenelke (Dianthus deltoides), manchem auch als Sandnelke bekannt, bildet niedrige Polster aus kurzen, grasartigen Blättern. Die Blüten stehen einzeln auf nur wenig verzweigten Stielen und erscheinen von Juni bis September je nach Sorte in weiß, rot oder rosa, häufig mit einem dunklen Mal in der Mitte. Diese Art eignet sich besonders für sandig-durchlässige, warme Böden und wird daher gerne wie die Kartäusernelke verwendet. Heidenelken wachsen kaum höher als 20 cm und eignen sich daher auch bestens für Pflanzgefäße. Viele Gärtner pflanzen sie gemeinsam mit Besenheide und Gräsern ins Heidebeet, da sie einen kalkarmen Boden bevorzugt. Die Heidenelke zählt zu den etwas kurzlebigeren Arten, erhält sich aber an optimalen Standorten über die Selbstaussaat. Die Pflege erfolgt wie bei der Kartäusernelke.
Die Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus) zeichnet sich durch ihre zahlreichen Blüten aus, die einzeln auf hohen Stielen schweben und mit ihren gefransten Kronblättern auffallen. Die Staude blüht von Mai bis Juli je nach Sorte in weiß, rosa oder rot, teils auch zweifarbig oder gefüllt. Die grasartigen Polster aus silbergrauen oder blaugrünen Blättern wachsen etwa 5 bis 20 cm hoch und sehen besonders hübsch aus, wenn sie von Mauerkronen herabhängen, Lücken zwischen Pflastersteinen füllen oder mit ihren dichten, graugrünen Polstern Steine überwachsen. Sie bleiben auch im Winter ansehnlich grün und bieten einen attraktiven Anblick. Zu üppig wachsende Polster sticht man einfach an den Rändern ab. Im Beet kommen sie neben Steinkraut, Schleierkraut und Glockenblumen gut zur Geltung. Wie die anderen Nelkenarten bevorzugt auch die Pfingstnelke einen durchlässigen, nährstoffarmen und eher trockenen Boden an sonniger Stelle.
Die Federnelke (Dianthus plumarius) hat die frühe Blütezeit von Mai bis Juli mit der Pfingstnelke gemeinsam. Sie bildet ebenfalls dichte, wintergrüne Polster, die mit 20 bis 30 cm Wuchshöhe jedoch etwas höher ausfallen als die der Pfingstnelke. Zudem verträgt die Federnelke auch einen etwas feuchteren Standort. In den dichten Polstern wachsen verzweigte Blütenstängel, die viele fedrig, teils stark duftende, zerschlitzte Blüten in weiß, rosa und rot hervorbringen. Einige Sorten überzeugen auch mit zweifarbigen Blüten. Sie wirken hübsch in der Nachbarschaft von Sonnenröschen, Ziersalbei oder blau-grauen Gräsern wie Blauschwingel. Pfingst- und Federnelken eignen sich gleichermaßen für die Bepflanzung von Schalen, Kübeln oder Balkonkästen.